Vor sechzehn Jahren begann ich meinen fotografischen Weg, indem ich mich an das Blitzlicht klammerte – als einzigen sicheren Punkt in der unbekannten Welt der Fotografie. Tageslicht machte mir Angst. Ich verstand weder seine Richtung noch seine Farbtemperatur oder seine Veränderlichkeit. Es war für mich wild, unvorhersehbar und ohne die Kontrolle, die ich als Anfänger dringend brauchte.
Mit der Kamera in der Hand und einem großen Ehrgeiz, etwas Besonderes zu schaffen, suchte ich nach Sicherheit – und diese Sicherheit gab mir damals ausschließlich der Blitz. In dem kleinen Studio bei Igor in Krakau, wo ich meine ersten Schritte machte, war der Blitz alles. Er gab meinen Bildern Form. Ich stellte das Licht ein, blitzte, kontrollierte das Histogramm. Mal war das Ergebnis großartig, mal völlig misslungen – aber zumindest hatte ich das Gefühl, es unter Kontrolle zu haben.
Tageslicht? Ich mied es wie das Feuer. Es schien mir banal, instabil, zu „gewöhnlich“. Ich war überzeugt, dass ein echter Profi ausschließlich mit Blitzlicht arbeitet und alles andere ein Kompromiss ist. Heute weiß ich, dass es eher eine Flucht vor dem Unbekannten war – vor dem Risiko, vor einem Licht, das sich nicht vollständig kontrollieren lässt, besonders zu Beginn der fotografischen Reise.
Meine ersten kommerziellen Shootings waren hauptsächlich Businessporträts und Imageaufnahmen, die ich ausschließlich mit Blitzlicht umsetzte. Ich konzentrierte mich auf die Technik: Abstände, Lichtwinkel, Synchronisation, Lee-Farbfilter – und stellte das Licht jedes Mal auf die gleiche Weise ein. Ich fühlte mich wie ein Bildkonstrukteur, der eine Szene von Grund auf neu aufbaut. Und obwohl die Ergebnisse immer besser wurden, fehlte ihnen etwas – Atem, Leben, jene Weichheit, die natürliches Licht mit sich bringt.
Mit der Zeit spürte ich immer deutlicher, dass meine Bilder, obwohl technisch korrekt, zu vorhersehbar und zu ähnlich waren. Bis ich eines Abends, als ich die untergehende Sonne durch das Fenster beobachtete, verstand, was mir fehlte. Dieser Fleck goldenen Lichts an der Wand, der das Gesicht des Modells sanft betonte, war alles, wonach ich gesucht hatte – und alles, was ich bis dahin ignoriert hatte.
Das war der Wendepunkt. Ich verstand, dass ich keine Angst mehr vor Tageslicht haben musste – ich konnte es nachbilden, simulieren, gestalten. Dank verschiedener Blitzmodifikatoren und der Flexibilität künstlichen Lichts konnte ich genau den Lichtcharakter erzielen, den ich zuvor ausschließlich mit natürlichem Sonnenlicht verband.
So begann mein Weg zu einem bewussteren Umgang mit Licht. Ich begann nicht nur zu lernen, wie man künstliches Licht einsetzt, sondern vor allem, wie man Licht spürt. Die Arbeit mit künstlichem Licht eröffnete mir neue Möglichkeiten. Es war nicht mehr nur ein Blitz für den Effekt – es wurde zu einer bewussten Simulation von Sonnenlicht, mit voller Kontrolle über Weichheit, Richtung und Farbe.
Der Blitz gibt mir Kraft und Präzision. LED-Licht hingegen bietet Subtilität und Beobachtung. Heute weiß ich, dass erst die bewusste Nutzung beider Lichtquellen es mir ermöglicht, mit Präzision und Intention die magische Atmosphäre natürlichen Lichts nachzubilden – etwas, das mir früher völlig unerreichbar erschien.
Zusammenfassend habe ich über die Jahre gelernt, dass ich mich nicht zwischen Natur und Technik entscheiden muss. Ich habe erfahren, dass ich Licht genau so gestalten kann, wie ich es möchte, indem ich das gesamte Spektrum an Werkzeugen nutze.
In meiner täglichen Arbeit greife ich zum GlareOne-System. Es ist Ausrüstung, die mir alles bietet: Solidität, Konsistenz, Flexibilität und Zuverlässigkeit – egal, ob ich ein dramatisches Porträt im Studio oder einen weichen, natürlichen Look im Tageslicht erschaffen möchte.
Licht in der Praxis – wann Blitz, wann LED?
Bevor ich konkrete Beispiele meiner Arbeit mit verschiedenen Lichtarten zeige, lohnt es sich, einen Moment innezuhalten und grundlegende Fragen zu beantworten: Wann sollte man zum Blitz greifen, wann zum LED-Licht – und worin liegen eigentlich die Unterschiede?
In der täglichen Arbeit eines Fotografen darf die Wahl der Lichtquelle nicht zufällig sein. Es ist nicht nur eine technische Frage, sondern eine Entscheidung, die die Stimmung des Bildes, die Art des Geschichtenerzählens und die Beziehung beeinflusst, die man mit der Person vor der Kamera aufbaut. Deshalb stelle ich mir heute nicht mehr die Frage „LED oder Blitz?“, sondern vielmehr: „Welches Licht transportiert am besten das, was ich dem Betrachter vermitteln möchte?“
Sowohl die Blitzlampen als auch die Dauerlichter von GlareOne haben ihre eigenen, einzigartigen Eigenschaften. Jedes eignet sich für andere Situationen, und jedes kann – bewusst eingesetzt – gleichermaßen effektiv sein. Manchmal entscheide ich mich für eines davon, manchmal kombiniere ich beide.
Wann wähle ich den Blitz?
Blitzlicht ist für mich ein Synonym für volle Kontrolle und Leistung. Ich setze es am häufigsten ein, wenn:
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ich im Studio arbeite und Vorhersehbarkeit brauche – jede Bildserie sieht gleich aus, jede Belichtung ist identisch,
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ich im Außenbereich die Lichtverhältnisse kontrollieren und künstliches Licht einsetzen muss, um meine Bilder hervorzuheben,
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ich ein ausdrucksstarkes, grafisches Porträt mit starker Trennung vom Hintergrund, dramatischen Schatten oder präzisem Kantenlicht gestalten möchte,
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ich viel Blitzleistung benötige, z. B. in der Mode-, Beauty- oder Packshot-Fotografie sowie in Werbekampagnen mit großen Lichtformern.
Bei der Arbeit mit GlareOne-Blitzen schätze ich besonders:
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die Wiederholgenauigkeit des Blitzes, die bei Katalog- und kommerziellen Produktionen entscheidend ist,
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die volle Kompatibilität mit Lichtformern – von klassischen Softboxen bis hin zu präzisen Reflektoren und Grids dank des universellen Bowens-Bajonetts,
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die hohe Lichtqualität mit neutraler Farbgebung und einer Farbtemperatur von 5500 K,
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Zuverlässigkeit,
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ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Nachteile des Blitzes?
Blitzlicht erfordert mehr Vorbereitung, Synchronisation und Vorstellungskraft. Man sieht das Licht nicht „live“ – man muss das Ergebnis vorher antizipieren. Für Einsteiger kann das eine Hürde sein, aber zugleich ein spannender Lernprozess und langfristig der bessere Weg, Licht wirklich zu verstehen und zu beherrschen.
Wann wähle ich LED-Lampen?
Dauerlicht ist für mich ein intuitives, natürliches Werkzeug, das einen flüssigen Arbeitsablauf ermöglicht. Ich greife besonders dann darauf zurück, wenn:
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ich eine ruhige, angenehme Atmosphäre am Set schaffen möchte, insbesondere bei der Arbeit mit Menschen, die sich vor der Kamera unsicher fühlen. Das Fehlen von Blitzlicht macht die Session sanfter und entspannter,
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ich Lifestyle- oder Porträtsessions realisiere, die natürlich und „weich“ wirken sollen – LED-Licht ermöglicht es, eine Stimmung zu erzeugen, die dem Tageslicht sehr nahekommt,
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ich Fotografie mit Video kombiniere – etwa bei Image-Shootings oder Backstage-Aufnahmen, bei denen eine konsistente Lichtführung entscheidend ist,
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ich schnell arbeiten möchte – das Licht ist dauerhaft eingeschaltet, sodass ich die Ergebnisse in Echtzeit sehe und den kreativen Prozess beschleunige,
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einige GlareOne-Leuchten eine einstellbare Farbtemperatur im Bereich von 2700–6500 K bieten, wodurch der Einsatz von Lee-Farbfiltern überflüssig wird.
Bei der Arbeit mit GlareOne LED-Leuchten schätze ich besonders:
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die sofortige Sichtbarkeit des Lichteffekts – ich kann beobachten, wie sich das Licht auf dem Gesicht des Modells, im Hintergrund und im Raum verteilt,
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die stufenlose Regelung von Intensität und Farbtemperatur – ideal, um vorhandenes Licht anzupassen oder gezielt eine bestimmte Stimmung aufzubauen (z. B. Annäherung an die Golden Hour),
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einen hohen CRI – eine sehr präzise Farbwiedergabe, die für Beauty-, Produkt- und inszenierte Fotografie unerlässlich ist,
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Mobilität und leisen Betrieb – perfekt für den Einsatz beim Kunden, am Filmset oder bei hybriden Foto-/Video-Produktionen.
Nachteile von LED-Licht?
Natürlich – trotz ihrer Effizienz können LEDs in puncto Leistung nicht mit Blitzlicht mithalten. Schnelle Bewegungen lassen sich damit nicht einfrieren, was bei Action- oder Sportaufnahmen einschränkend sein kann. Zudem ist es schwieriger, ohne große Lichtformer oder kontrollierte Umgebung sehr dramatische Schatten zu erzeugen. Aber genau diese Einschränkungen fördern die Aufmerksamkeit und das bewusste Arbeiten mit Licht.
Licht in Aktion – praktische Beispiele vom Set
Jedes Shooting erzählt eine andere Geschichte. Manchmal geht es um starke Ausdruckskraft und grafische Formen, manchmal um subtile Lichtnarration. Entscheidend ist, dass ich dank der GlareOne-Ausrüstung bewusst die optimale Lösung für jede Aufgabe wählen kann.
Beispiel 1 – Blitz in der Imagefotografie
Foto: Piotr Werner, Jurek – Studio Kolor, Krakau
Bei Business-Shootings und Imageporträts, die ich im Studio realisiere, arbeite ich am häufigsten mit Blitzlicht. Ich verwende eine Hauptblitzlampe GlareOne Vega 400, meist mit einer großen PRO Oktabox mit 100 cm Durchmesser, sowie eine zweite identische Lampe als Aufhelllicht mit einer 60×90 cm Softbox. Dieses Setup liefert weiches Licht – ideal zur Modellierung des Gesichts und zur sauberen Trennung vom Hintergrund. Wenn ich den Hintergrund aufhellen oder ein Kantenlicht hinzufügen möchte, setze ich weitere Blitze mit passenden Lichtformern ein.
Warum Blitz? Weil ich die volle Kontrolle über jeden Aspekt des Bildes habe. Es gibt keine Überraschungen. Jede Bildserie ist konsistent, was bei Business-Shootings im Fotostudio von entscheidender Bedeutung ist.
Das obige Foto wurde mit einem sogenannten Clamshell-Lichtsetup aufgenommen, dessen Anordnung auf dem untenstehenden Foto gut zu erkennen ist. Entscheidend ist hier vor allem die Lichtleistung.
Das obere Licht fungiert als Hauptlicht und ist stärker, während das untere Licht als Aufhelllicht dient. Dessen Leistung wird an das Hauptlicht angepasst – in der Regel etwa halb so stark oder etwas mehr.
Konstantyn – Studio Unique, Krakau
Konstantyn – Studio Unique, Krakau
Dasselbe Lichtsetup lässt sich selbstverständlich auch in der kommerziellen Fotografie einsetzen. Die Lichtformer – insbesondere das Hauptlicht – werden je nach gewünschtem Effekt angepasst. Auf dem untenstehenden Foto habe ich anstelle einer Softbox einen GlareOne Orb 150 White Schirm verwendet, um ein noch weicheres Licht zu erzielen, das zugleich den Hintergrund hinter dem Modell aufgehellt hat.
Beispiel 2 – LED-Licht bei Imageporträts vor Ort
Bei Business-Shootings und Imageporträts, die ich direkt beim Kunden realisiere, greife ich immer häufiger auf Dauerlicht von GlareOne zurück. Die Räumlichkeiten sind sehr unterschiedlich – kleine Büros, enge Konferenzräume oder fensterlose Zimmer. Unter solchen Bedingungen funktioniert Dauerlicht hervorragend. Es ist leise und vor allem dauerhaft eingeschaltet, sodass ich sofort auf Veränderungen reagieren und das Licht präzise an die Umgebung anpassen kann. Besonders wichtig ist auch, dass sich das Licht in kleinen Räumen deutlich besser kontrollieren lässt als Blitzlicht.
Für diese Art von Sessions nutze ich meist vier GlareOne-Leuchten: zwei LED 300 BiColor D sowie zwei LED 160 BiColor D, kombiniert mit einer PRO Softbox mit 100 cm, einer 60×90 cm Softbox und zwei mitgelieferten Reflektoren. Das Licht setze ich genauso wie zuvor: Hauptlicht und Aufhelllicht. Dieses Setup erzeugt ein weiches, natürliches Licht, das das Gesicht sehr schön modelliert. Dank der einstellbaren Farbtemperatur kann ich zudem das vorhandene Licht problemlos mit dem LED-Licht ausbalancieren – ganz ohne Farbfilter. Zwei zusätzliche Lampen verwende ich je nach Bedarf zur Hintergrundaufhellung oder als indirektes Aufhelllicht über die Decke.
Bei Shootings beim Kunden bieten mir LED-Leuchten mehr Kontrolle über das Licht als Blitzgeräte. Ich sehe den Effekt live und kann sofort reagieren, was die Arbeitszeit deutlich verkürzt und den Stress für die fotografierte Person minimiert.
Beispiel 3 – Blitz im Außenbereich
Foto: Piotr Werner, Model: Magda Frost, Sopot 2025
Während einer der Sessions im Rahmen der Workshops beim Festival ŚwiatłoSiła 2025 arbeiteten wir mit dem Model Magdalena am Strand, kurz vor Sonnenuntergang. Das Tageslicht war weich, warm und sehr malerisch, gleichzeitig jedoch zu flach, um einen ausdrucksstarken, dreidimensionalen Effekt zu erzielen.
In diesem Moment griff ich zur mobilen Blitzlampe GlareOne Botis 200. Es handelt sich um einen kompakten, aber sehr leistungsstarken Outdoor-Blitz, den ich problemlos auf einem Stativ montieren und mithilfe von Paulina, die beim Shooting assistierte, präzise auf das Model ausrichten konnte.
Der Einsatz des Blitzes ermöglichte es mir, die Belichtung des Umgebungslichts zu „kappen“ – den Hintergrund abzudunkeln und gleichzeitig die Person aufzuhellen. Dadurch gewann das Bild an Tiefe und Dramatik; es war nicht mehr nur eine Momentaufnahme in schönem Licht, sondern eine vollwertige, bewusst gestaltete Szene.
Assistenz: Paulina Szmidtka
Der Botis 200 gab mir nicht nur die nötige Blitzleistung, sondern auch volle Kontrolle – ich konnte mit kurzen Verschlusszeiten arbeiten, den Blitz mit der Kamera synchronisieren und die Einstellungen blitzschnell anpassen. Das zeigt, dass richtig eingesetzter Blitz im Außenbereich der Natürlichkeit nichts nimmt – im Gegenteil. Er verleiht dem Bild Charakter und lenkt den Blick des Betrachters genau dorthin, wo wir ihn haben wollen.
TIPP – Besonders wichtig ist mir beim Einsatz von Blitz, Tageslicht und Blitzlicht so zu verbinden, dass der Betrachter nicht einmal daran denkt, dass künstliches Licht zur Gestaltung der Szene verwendet wurde. In meiner Outdoor-Fotografie ist Blitz nur ein dezenter Akzent, der den Unterschied macht. Ich empfehle sehr, sich das Behind-the-Scenes-Material von Annie Leibovitz’ Shootings anzusehen.
Beispiel 4 – Beleuchtung in Kombination mit Tageslicht
Foto: Piotr Werner, Models: Jana und Ania
Während der Fotoworkshops in Legnica (Studio Kominka 22) arbeiteten wir in einem großzügigen, aber stark sonnendurchfluteten Raum mit großen Fenstern. Das Tageslicht fiel intensiv von einer Seite ein und erzeugte starke Kontraste sowie Überbelichtungen auf den Gesichtern der Models. Anstatt das Licht zu blockieren oder zu reduzieren, entschied ich mich, es bewusst auszugleichen, indem ich die gegenüberliegende Bildseite mit kontinuierlichem LED-Licht aufhellte.
Ich verwendete zwei GlareOne LED 300 Bi-Color D Leuchten mit montierten Standardreflektoren. Diese platzierte ich auf beiden Seiten des Raumes und richtete das Licht zur Decke, sodass das sanft reflektierte Licht den Raum ausfüllte und die Schatten ausglich. Durch diese Technik war das Licht weder direkt noch aggressiv – es verhielt sich wie natürlich reflektiertes Licht, das die Models weich umhüllte. Dadurch konnte ich die Belichtung in der Kamera korrekt auf das Tageslicht einstellen und das Bild sauber aufnehmen.
Foto: Piotr Werner, Models: Jana und Ania
Die Möglichkeit, die Farbtemperatur im Bereich von 2700–6500 K einzustellen, ermöglichte es mir, den Weißabgleich exakt an das durch die Fenster einfallende Tageslicht anzupassen, was letztlich zu einem sehr natürlichen und stimmigen Ergebnis führte. Die gesamte Szene wirkte, als wäre sie vollständig mit natürlichem Licht ausgeleuchtet – jedoch mit voller Kontrolle darüber, wie sich das Licht im Bild verteilt. Diese Kombination aus künstlichem Licht und Tageslicht erwies sich als ideale Lösung: Sie glich nicht nur die Belichtung aus, sondern verlieh den Bildern auch Leichtigkeit und Räumlichkeit. Die Models fühlten sich wohl, die Arbeitsatmosphäre war entspannt, und erwähnenswert ist, dass mehr als 20 Personen anwesend waren.
Beispiel 5 – kreative Beleuchtung im Fotostudio
Foto: Piotr Werner, Model: Julia Korzeniowska
Während der Premiere des neuen optischen Snoots der Marke GlareOne entschieden wir uns, ein Fotoshooting umzusetzen und Videomaterial aufzunehmen (zu sehen auf YouTube – GlareOneTV) im Studio Unique in Krakau. Ich setzte vollständig auf LED-Beleuchtung, die mir nicht nur Flexibilität, sondern auch volle Kontrolle über das Licht in einer anspruchsvollen Umgebung bot, in der die optischen Snoots äußerst präzise positioniert werden mussten. Insgesamt verwendete ich fünf LED-Leuchten, die so angeordnet waren, dass Licht mit unterschiedlichem Charakter und Tiefe entstand.
Zwei der Leuchten – GlareOne LED 300 Bi-Color D – dienten als Aufhelllicht. Sie waren mit PRO-Softboxen mit einem Durchmesser von 100 cm ausgestattet. Ihre Aufgabe war es, den Raum sanft auszuleuchten und eine weiche Lichtbasis zu schaffen, die Schatten milderte und eine gleichmäßige, ästhetische Belichtung ermöglichte.
Als Hauptlicht nutzte ich drei GlareOne-Leuchten mit unterschiedlicher Leistung, ausgestattet mit optischen Snoots mit austauschbarer Optik. Dadurch konnte ich das Licht präzise auf das Gesicht des Models lenken und Gesichtszüge, Hautstruktur, den Charakter des Stylings sowie ausgewählte Bereiche der Zyklorama betonen. Die Snoots lieferten ein konzentriertes, hartes Licht mit filmischem Charakter, das perfekt mit dem dunkleren Hintergrund und der rohen Studioatmosphäre harmonierte.
Foto: Piotr Werner, Model: Julia Korzeniowska
Dieses Setup ermöglichte es mir, Weichheit mit Kontrast, Kontrolle mit Natürlichkeit zu verbinden und eine Atmosphäre zu schaffen, die dem Model Tiefe und einen einzigartigen Charakter verlieh. Die LED-Leuchten von GlareOne bewährten sich hier hervorragend – sie arbeiteten leise, stabil und lieferten genau das Bild, das ich mir zuvor vorgestellt hatte.
Beispiel 6 – filmische Beleuchtung
Während eines Outdoor-Shootings bei Foto Foka arbeitete ich mit dem Model Ola Dębska und erstellte analoges Material auf Kodak Portra 400 Film. Mein Ziel war es, einen filmischen Look zu erzielen – nicht nur durch die Wahl der Ausrüstung und des Stylings, sondern vor allem durch das Licht, das den Bildern Atmosphäre und Authentizität verleihen sollte.
Foto: Piotr Werner, Model: Ola Dębska
Ich entschied mich für den Einsatz von praktischem Licht – einer Stehlampe, die tatsächlich im Bild sichtbar war. Sie bestimmte den Grundton der gesamten Szene. Ergänzend dazu setzte ich hinter dem Model künstliches Licht in Form einer GlareOne LED 300 Bi-Color D ein, deren Aufgabe es war, das Model dezent zu betonen, ohne der Szene ihre Glaubwürdigkeit zu nehmen. Das Kunstlicht füllte den Raum, brach die Schatten auf und ergänzte das Licht der Stehlampe.
Die Konsistenz der Farbtemperatur war dabei entscheidend, weshalb ich die Möglichkeit zur Farbtemperaturanpassung der LED nutzte, um sie perfekt an das Glühlampenlicht anzupassen. Das Ergebnis war eine leicht nostalgische, weiche Atmosphäre mit feinem Filmkorn – ein Effekt, der mit reinem Blitzlicht nur schwer zu erzielen gewesen wäre.
Diese Kombination aus praktischem und künstlichem Licht ermöglichte es mir nicht nur, den Charakter des Ortes zu bewahren, sondern auch die visuelle Erzählung zu verstärken. Das Licht ließ sich subtil formen, ohne den Bildraum zu dominieren, während die wichtigsten Elemente betont wurden – und ich konnte analog fotografieren.
Fazit – bewusste Lichtwahl als Werkzeug des Storytellings
Mein Weg als Fotograf begann mit der Angst vor Tageslicht und blindem Vertrauen in Blitzlicht. Mit der Zeit habe ich jedoch gelernt, dass jede Lichtquelle ihre eigene Sprache, ihre eigenen Möglichkeiten und ihre Grenzen hat. Der Schlüssel liegt nicht in der Entscheidung zwischen LED und Blitz, sondern im Bewusstsein darüber, was das jeweilige Licht zur Geschichte beitragen kann, die ich dem Betrachter erzählen möchte.
Heute habe ich keine Angst mehr vor Experimenten. Ich nutze Blitzlicht bewusst, wenn ich maximale Kontrolle über das Bild brauche, greife aber ebenso gerne zu LED-Leuchten, wenn Natürlichkeit, Narration und ein weiches, beobachtbares Licht gefragt sind.
In meiner täglichen Arbeit ist es die Flexibilität und Zuverlässigkeit des GlareOne-Systems, die mir kreative Freiheit geben – egal ob im Studio, im Freien oder in engen Räumen beim Kunden. Dank vielfältiger Lichtformer, umfangreicher Einstellmöglichkeiten und hoher Verarbeitungsqualität kann ich mich auf das Wesentliche konzentrieren: Bilder zu schaffen, die Emotionen transportieren.
Wenn ich Ihnen nach der Lektüre dieses Artikels einen Gedanken mitgeben dürfte, dann diesen:
Licht ist keine Technik – es ist eine Sprache.
Es liegt an Ihnen, wie gut Sie lernen, sie zu sprechen.
Piotr Werner
Piotr Werner ist seit 2010 als Fotograf tätig, als die Kamera zu einem untrennbaren Bestandteil seines Alltags wurde. Er ist auf Mode- und Porträtfotografie spezialisiert, begeistert sich jedoch ebenso für Kampagnenarbeit sowie die Zusammenarbeit mit Menschen, Licht und Emotionen. Fotografie ist für Piotr mehr als ein Beruf – sie ist eine Art, die Welt zu sehen. Er schätzt Bilder mit Charakter, die Geschichten erzählen und mit Licht spielen wie mit Musik.
Im Alltag ist er stolzer Markenbotschafter von Unternehmen, die er wirklich respektiert: Leica Camera Poland, GlareOne, Voigtländer, Calibrite, Sekonic und Newell. Er leitet Fotoworkshops, unterrichtet Bildretusche und trifft sich regelmäßig mit anderen Fotografen bei einer Tasse Kaffee, um Wissen zu teilen – was ihm große Freude bereitet.
Er ist Autor der Bücher Im Licht der Inspiration und Meisterschaft der Farbe in der Fotografie. Seine Arbeiten wurden unter anderem während der Milan Fashion Week ausgestellt und in Magazinen wie British Vogue, Digital Photographer Polen sowie weiteren renommierten Titeln veröffentlicht. Im Jahr 2024 erhielt er den Titel Fotograf des Jahres in der Kategorie Fashion – Beauty beim Refocus Award. Die größte Freude bereitet ihm jedoch die Tatsache, dass er das Fotografieren nach wie vor liebt.






















